MKF6
„Multispektral oder Multispektakel? –
Die Multispektralkamera MKF 6 und ihre Weidaer Wurzeln“
Vortrag am 11. Juli auf der Osterburg in Weida
Die „Multispektralkamera MKF 6“ war das Highlight der DDR-Raumfahrtentwicklungen. Das hochpräzise optische Instrument war vom VEB Carl Zeiss Jena 1975 entwickelt worden. Das Auflösungsvermögen der Multispektralkamera übertraf die damals besten Luftbildkameras um den Faktor 2,5. Aus 600 Kilometern Höhe waren noch Objekte von zehn Metern Größe erkennbar.

Der Weidaer Prof. Dr. Harry Zöllner ist einer der Väter der Multispektralkamera, die heute noch in der Raumfahrt eingesetzt wird.
Federführend beteiligt an der Entwicklung dieser Kamera war der Weidaer Prof. Dr. Harry Zöllner (1912-2008). Harry Zöllner entstammt der Familie des Buchdruckers Zöllner in Weida. Hier verbrachte er seine Kindheit und Jugend. Von 1936 –1938 studierte er Mathematik und technische Physik an der Universität Jena, nebenbei absolvierte er eine Ausbildung bei der Firma Carl Zeiss in Jena wo er bis 1938 Werkstudent war. Immer wieder verschlug es Zöllner in seine Heimat Weida, wo sich auch sein Grab befindet.
Die MKF-6 wurde erstmals 1976 bei der sowjetischen SOJUS-22 Mission eingesetzt. Bei den Raumstationen SALJUT 6 und 7 sowie der MIR gehörte sie zur Standardausrüstung.
Das Projekt MKF 6 war für viele Forschungsinstitute und Institutionen der DDR der erste Schritt zur kosmischen und luftgestützten Fernerkundung der Erdoberfläche, die entstandenen Kamerabilder wurden genutzt zur Suche nach Bodenschätzen, zur Beurteilung land- und forstwirtschaftlicher Kulturen und Flächen, zur Bestimmung des Erntezeitpunktes, zur Kartographierung, zur Beurteilung von Wasserqualität und Bodenqualität, für die militärische Aufklärung, zur Umweltforschung sowie für meteorologische Aufgaben.
Im Vortrag wird die Entwicklungsgeschichte der MKF 6 dargestellt.
Referent: Dr. Achim Zickler, Deutsche Raumfahrtagentur Bonn
Zeit: 11. Juli 2012, 19 Uhr
Ort: Balkensaal auf der Osterburg in Weida